Donnerstag, 28. Juni 2012

Verheerende Waldbrände verhindern Pikes Peak Hillclimb 2012 – Das Rennen zu den Wolken


Zum fünfundzwanzigsten Jubiläum seiner Rekordfahrt auf den Pikes Peak sollte der zweifache Rallye-Weltmeister (1980, 1982) Walter Röhrl wieder an den legendären Berg im US-Bundesstaat Colorado zurück kehren.


1987 stellte Röhrl beim Pikes Peak International Hill Climb einen vielbeachteten neuen Rekord für die 19,99 Kilometer lange Bergstrecke auf den Gipfel des Pikes Peak auf. In einem rund 600 PS starken Audi Sport Quattro S1 benötigte er für den damals noch mit einer durchgängig unbefestigten Fahrbahndecke versehenen Pikes Peak Highway 10 Minuten und 47,85 Sekunden. Er war damit der erste Fahrer, der die Strecke in weniger als 11 Minuten bewältigte.


Das Pikes Peak Bergrennen wurde bereits 1916 zum ersten Mal organisiert und ist damit das zweitälteste Motorsportereignis in Amerika. Die Strecke umfasst 156 Kurven. Der Start liegt auf 2.862 Meter Höhe und es werden 1.439 Meter Höhenunterschied bei durchschnittlich 7 % Steigung der Straße bewältigt. Auf dem Weg zum Ziel, das sich auf dem Gipfel in 4.301 Meter (14.110 Fuß) Höhe über dem Meeresspiegel befindet, verlieren die Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren durch die dünne Höhenluft rund ein Drittel ihrer Leistung. 2011 erreichte Nobuhiro Tajima als erster Fahrer eine Zeit unter 10 Minuten. Auf der mittlerweile zu rund 75 % asphaltierten Strecke gewann der Suzuki-Pilot in 9:51 Minuten. Seit August 2011 ist die gesamte Rennstrecke asphaltiert. Somit sollte das 90. PPIHC am 8. Juli 2012 erstmals über eine vollständig befestigte Strecke ausgetragen werden und natürlich wurde ein neuer Streckenrekord erwartet.


Aufgrund der katastrophalen Wandbrände in Colorado musste die Veranstaltung am 28. Juni kurzfristig abgesagt werden. Alle Ressourcen vor Ort werden benötigt um die Feuer unter Kontrolle zu bringen.
Neben Walter Röhrl war 2012 mit Gerhard Pegam ein weiterer deutschsprachiger Teilnehmer gemeldet. Nach der erfolgreichen Teilnahme an der legendären „La Carrera Panamericana“ in Mexico 2011, wollte sich der in Bad Feilnbach lebende Österreicher heuer auf dem „Pikes Peak“ mit einem 450 PS starken 65er Ford Mustang einen weiteren motorsportlichen Traum erfüllen.


Nach der Absage/Terminverschiebung des Rennens bleibt nun wenigstens die Erinnerung an eine faszinierende Testwoche Anfang Juni, als Pegam vor Ort Berg und Auto kennenlernen konnte. Pegam: „Das Pikes Peak Bergrennen ist mit nichts in Europa zu vergleichen. Typisch Amerika, hier ist alles größer und spektakulärer. Es war ungemein beeindruckend. Dieses Erlebnis werde ich sicher nie mehr vergessen. Es war großartig, dort gewesen zu sein. Es gibt auf diesem Berg keine Schikanen, kaum Leitplanken. Man glüht mit 180 kmh sprichwörtlich an der Tischkante entlang. Nachdenken darf man hier nicht anfangen……. Es ist natürlich schade, dass das Rennen abgesagt werden musste, aber angesichts der dramatischen Ereignisse vor Ort ist das völlig unbedeutend. Unser Mitgefühl gilt all jenen, die bei den Bränden ihr Hab und Gut verloren haben.

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